Geschichte der Kontaktlinse

Die erste Idee zu einer Art Kontaktlinse kam von Leonardo da Vinci im Jahr 1508, allerdings war es erstmal nur ein Grundgedanke und es gab keine Idee zur Umsetzung. Weitere 128 Jahre später, also im Jahr 1636, hatte der berühmte Philosoph Rene Descartes, denn er beschrieb eine Linse, die man direkt auf das Auge auftragen konnte. Allerdings war auch er nicht derjenige, der die Kontaktlinse erfand, wie wir sie heute kennen.

Geschichte Kontaktlinse Es sollte nochmal ungefähr 250 Jahre dauern, bis letztendliche die echte Kontaklinse im Jahr 1888 entwickelt wurde.

Es haben sich daran mehrere Wissenschaftler und Ärzte am Erfinden der Kontaktlinsen probiert, doch als wahrer Erfinder der Kontaklinsen gelten der Schweizer Adolf Eugen Fick und August Müller, welche jedoch unabhängig voneinander arbeiteten und forschten und somit nicht von den Ergebnissen des anderen wussten. Sie entwickelten die ersten Glasschalen für das Auge.

Selbstverständlich waren diese noch nicht ausgereift und auch sehr unangenehm zu tragen, da sie aus Glas geblasenen Schalen bestanden und sehr groß waren und Lederhaut sowie Hornhaut des Auges überdeckten. Aufgrund dessen konnte man zum damaligen Zeitpunkt die Kontaktlinsen auch nicht den ganzen Tag tragen, sondern maximal zwei Stunden.

Die großen Durchbrüche

Der nächste wichtige Fortschritt gelang in den 1930er Jahren, denn anstelle von Glas verwendete wurde nun der Kunsstoff PMMA . Als erstes wurde dieser Kunststoff von dem Optiker William Feinbloom für die Kontaklinse verwendet. Damit war die Kontaklinse schon durchaus angenehmer zu tragen.

Der wirkliche Durchbruch jedoch, gelang im Jahr 1946. Denn zu diesem Zeitpunkt wurde der Stoff Methylmetacrylates, auch als Plexiglas bekannt erfunden. Dadurch gelang es dem deutschen Heinrich Wöhlk die erste Kontaklinse zu erfinden, die auf die Hornhaut passte und 8 Stunden getragen werden konnte.

Das Hydrogel Hema

Einsetzen-Kontaktlinse

1959 gelang Otto Wichterle ein weiterer wichtiger Schritt im Bezug auf die Entwicklung der Kontaktlinsen, denn er war derjenige der das Hydrogel HEMA zur Herstellung von weichen Kontaktlinsen erfand. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten wurden hauptsächlich von Materialforschungen geprägt. Der Fortschritt in diesen Jahren war, dass die Linsen immer stabiler wurden und der Wassergehalt immer verbessert wurde.

Am heutigen Zeitpunkt angelangt, ist man natürlich viel, viel weiter als noch vor 50 Jahren. Es gibt ganz unterschiedliche Kontaktlinsen von etlichen Herstellern. Sogar Kontaktlinsen die sich Tag und Nacht tragen lassen, was vor einigen Jahren noch komplett undenkbar gewesen wäre.

Unterschiedliche Linsentypen

Weiche Kontaklinsen:

  • schnellere Eingewöhnungsphase
  • gute Verträglicheit
  • passen sich der Hornhaut an
  • Durchmesser:12-16mm

Formstabile (harte) Kontaktlinsen:

  • können nicht austrocknen
  • müssen selten erneuert werden
  • längere Eingewöhnungszeit
  • werden dauerhaft mit Sauer- und Nährstoffen versorgt

Silikon-Hydrogellinsen:

  • Sauerstoffdurchlässiger
  • sehr lange Tragezeiten möglich
  • sehr komfortabel

Hybridkontaktlinsen:

  • Kombination von formstabilen und weichen Kontaktlinsen
  • Sauerstoffdurchlässiger Kern mit weicher Ummantelung
  • deutlich angenehmer für Personen die nur formstabile Linsen tragen können